Gedichte | "Lieder" von Franz Karl Ginzkey, deutsch, Jugendstil, 1917
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69 3 S. Einbandentwurf (Rosa Rosen und Vogel) von Kasia von Szadurska. - Die Zeitbücher, Band 46
Textspiegel in Fraktur. Einband in Sütterlin.
Keine Noten, sondenr eher Gedichte und Poesie (auch Lieder genannt)
sehr guter Zustand, aber an einer Stelle leichter Riss der Bindung (nur von Innen beim Aufschlagen einer einzelnen Seite sichtbar, keine Beeinträchtigung des Textspiegels oder des Einbandes)
Franz Karl[1] Ginzkey (* 8. September 1871 in Pola, Küstenland, Österreich-Ungarn, heute Pula, Kroatien; 11. April 1963 in Wien) war ein österreichischer Dichter und Schriftsteller sowie Offizier der österreichisch-ungarischen Armee. Sein bekanntestes Buch Hatschi Bratschis Luftballon hat Generationen von Kindern in seinen Bann gezogen.
Franz Karl Ginzkey, Sohn eines sudetendeutschen Beamten der österreichischen Kriegsmarine, besuchte die Marine-Realschule in Pola, anschließend die Marine-Akademie in Fiume und, nachdem er wegen mangelnder Subordination von dort abzugehen hatte, die Infanterie-Kadettenschule in Triest, die er mit dem Dienstgrad "Fähnrich" abschloss.
Ginzkey war bis 1897 Infanterieoffizier in der k. u. k. Armee in Triest und Pola sowie zunächst auch provisorischer Kommandant der als Kaserne (Rainer-Infanterieregiment) genutzten Festung Hohensalzburg. Von 1897 bis 1914 arbeitete er mit dem Titel eines technischen Oberrats als Kartograph am Militärgeographischen Institut in Wien, danach als Archivrat im Kriegsarchiv. In dieser Zeit war er auch zeitweise als Kriegsberichterstatter an der italienischen Front tätig.
Seit 1920 war er als Heeresangehöriger pensioniert und danach als freier Schriftsteller tätig. Er lebte in Wien und ab 1921 in Salzburg, wo er an der Gründung der Salzburger Festspiele beteiligt war, deren Kuratorium er jahrzehntelang angehörte. Freundschaften verbanden ihn mit Max Mell und Stefan Zweig, aber auch mit Anton Faistauer und Carl Zuckmayer. Er gehörte von 1919 bis 1931 der Freimaurerloge Zukunft an. 1933 verließ Ginzkey den P.E.N.-Club, nachdem dieser sich gegen die Bücherverbrennungen im Deutschen Reich ausgesprochen hatte.
Zur Zeit des Austrofaschismus war er (für die Berufsgruppe der Künstler) von 1934 bis 1938 Mitglied des Staatsrats. [2] 1936 wurde er Mitglied des Bundes deutscher Schriftsteller Österreichs, der für den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich eintrat. Ginzkey verfasste auch einen Beitrag in dessen Bekenntnisbuch österreichischer Schriftsteller nach erfolgtem Anschluss 1938. Die Mitgliedschaft in der NSDAP (Nr. 8.751.771) erfolgte erst 1942 gnadenhalber durch Adolf Hitler, da Ginzkey als ehemaliger Freimaurer auf Misstrauen der Nationalsozialisten stieß. Ginzkey verfasste in dieser Zeit auch Propagandalyrik, so zum Beispiel das 1943 in der Zeitschrift "Oberdonau" erschienene Gedicht "Heimkehr des Panzerschützen", in dem es heißt: "Treu der Pflicht das Äußerste zu wagen; Hieß er Schweigen seines Herzens Not; Tod zu säen war ihm aufgetragen; und er säte unerbittlich Tod".[3]
Ab 1944 lebte er in Seewalchen am Attersee und in Wien. Zwar wurde nach Kriegsende Ginzkeys Die Front in Tirol (Fischer, Berlin 1916) in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt,[4] und er war auch Autor zahlreicher Beiträge in dem der Neuen Rechten zuzuordnenden Eckartbote.[5] Dennoch wurde der nun schon über Siebzigjährige in der Zweiten Republik wieder verstärkt aufgelegt und als Repräsentant altösterreichischer Dichtung vielfach geehrt. Seit 1956 wohnte Ginzkey in dem nach ihm benannten Ginzkeyhof, einem Gemeindebau der Stadt Wien in der Johannesgasse 913.
Ginzkey war seit 1910 mit Stefanie Stoiser verheiratet. Er starb im hohen Alter von 92 Jahren und ruht in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 32 C, Nummer 25), das 2015 in ein Historisches Grab auf Friedhofsdauer mit Obhut umgewidmet wurde.
Seit 1965 ist sein Lied Oh Heimat, dich zu lieben zu einer Melodie von Ludwig van Beethoven die Niederösterreichische Landeshymne.
Leistungen
Franz Karl Ginzkey war ein prominenter Vertreter der Neuromantik in Österreich, der von zahlreichen Künstlerkollegen geschätzt wurde. Peter Rosegger vermittelte ihn 1906 an den Staackmann Verlag, der den Großteil der Werke Ginzkeys verlegte. Dies bedeutete den literarischen Durchbruch.
Der seinerzeit gern gelesene Autor galt zunächst vor allem als Lyriker. Daneben trat er auch als Erzähler mit Novellen und etlichen Romanen hervor, deren Thema rätselhafte menschliche Verstrickungen sind.
Der Ton von Ginzkeys Werken ist eher leise, die Sprache gefühlvoll und voll leiser Melancholie. Nach dem Krieg galt Ginzkey als Repräsentant einer altösterreichischen Tradition, der in seinen Werken sehr oft heimatliche Orte schilderte. Neben Novellen und Balladen, die Wien zum Schauplatz haben (wie die Ballade Der liebe Augustin oder die Novelle Der Zahnweh-Herrgott), zeigen viele seiner Werke auch große Verbundenheit mit Salzburg. Die Welt der k.u.k. Armee wird ebenfalls öfters thematisiert. Einige Werke aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg zeugen von starkem Patriotismus und Nationalismus (Den Herren Feinden, Die Front in Tirol, Heimkehr des Panzerschützen).
Am bekanntesten wurde Ginzkey einer breiten Öffentlichkeit durch seine Kinderbücher, die jedoch rassistische Stereotype aufweisen. Diese Umstände sowie Ginzkeys politische Aktivitäten während der Zeit des Nationalsozialismus, der seit den 1980er Jahren zunehmend thematisiert wurde, trugen dazu bei, dass der Schriftsteller heute kaum noch verlegt wird. Eine Ausnahme bildet Ginzkeys bekanntestes Kinderbuch, Hatschi Bratschis Luftballon; es wurde im Einvernehmen mit den Erben nach der Entfernung einiger rassistischer Ausdrücke und Passagen wieder aufgelegt.