Coyote geht um. Indianische Schelmengeschichten um den Steppenwolf
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Beschreibung
Inhalt: Coyote, der ewig hungrige, ewig geile und ewig ruhelose Schwachkopf-Weltenschöpfer, wie ihn Thomas Kaiser beschreibt, der Narr schlechthin, einer, der die Gesetze schafft und in der nächsten Geschichte wieder brechen wird, dieser liebenswürdige Trottel und abgefeimte Schuft ist der verehrteste Held des indianischen Westens. Obwohl er in Konkurrenz zu anderen Trickstergestalten steht wie dem Raben oder dem Hasen, halten Ethnologen die Coyotegeschichten für die ältesten Überlieferungen der Indianer überhaupt. Als Schöpfer und Vernichter der Welt besticht er allerdings nicht in erster Linie durch seine heroischen Taten, sondern durch seine oft geradezu ruchlosen Schurkereien, bei denen er zumeist selbst \"auf der Strecke bleibt\". Der Mythos des in seinen Grundzügen durchaus unsittlichen Schlitzohres widerspricht zwar der abendländischen Auffassung des Moralhelden, so Giovanni Blumer, ist aber um so wahrer, als Coyote der Moralapostel, weiß wovon er spricht, wenn er die Sittengesetze zu regeln versucht.
Was ist nun an ihm und seinem Auftreten, daß die Geschichten um ihn uns heute noch ebenso begeistern wie sie die Menschen von Tausenden von Jahren belustigten? Geht er vielleicht immer noch um? Ist er eine Kraft, mit der auch wir uns hier und heute noch auseinanderzusetzen haben?
So könnte man fast meinen, Coyote sei in Till Eulenspiegel, Franz von Assisi, Lucifer und Casanova ebenso wiedergeboren wie als unfehlbarer Held des Vatikan.
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